Die Umzugskisten stehen vor der Tür und warten gepackt zu werden. Der Vertrag für die neue Wohnung ist unterschrieben und die ersten Dinge liegen auch schon drin. Umziehen steht am Plan und damit auch ein Stückchen wieder (neue) Heimat finden.
Ich finde Umziehen grossartig – das packen nicht so umbedingt, aber das Ausmisten, das Loslassen und damit das Freimachen und Platz schaffen. Dingen einen neuen Platz geben und so auch selbst einen neuen Platz finden. Ein spannender Prozess!

Ich sitz in der Bim und hab eine Vision. Wie die neue Wohnung ausschauen kann und sie beginnt vor meinem geistigen Auge zu leben. Das fängt schon an, wenn ich die Wohnung im Netz gesehen hab. Und jedes Mal, wenn ich ein Ding aus der alten Wohnung verpacke, fügt sich dieses in dieser Vision, wie ein kleines Puzzleteil zu einem grossen Ganzen. Doch bevor all die Sachen auf Reise gehen, durchlaufen sie einen kleinen Filter – macht dieses Ding in der neuen Wohnung auch Freude, oder hab ich das schon ganz ganz lange nicht in der Hand gehabt? So findet es seinen Weg auf den neuen Platz, bei mir oder in der Spendenbox.

„Was hat Heimat finden mit einem Umzug zu tun?“, hat mich unlängst jemand gefragt. Eine ganze Menge, es ist der erste Schritt! Wer sich zu Hause nicht wohl fühlt, der wird dieses Gefühl auch im Grossen nicht finden. Das zu Hause ist die Basis, von der alles ausgeht und in die alles zurückkommt. Es ist der Platz, wo wir Energien sammeln um hinaus zu gehen und zu leben. Zu Hause ist der Hafen, in den wir einkehren um aufzutanken, zu verarbeiten, zu spüren wie und was das Leben mit uns macht. Wir verbringen die meiste Zeit unseres Lebens daheim. Wir essen, schlafen, leben, lieben zu Hause. Je bewusster wir unser zu Hause er.leben, so bewusster ist auch das Gefühl das wir dafür entwickeln können.

Wie ein Boot, das hinaus in die offene See hinausfährt um neue Horizonte zu entdecken, so gerne kommt es auch wieder in seinen Hafen zurück.

 

Heimat finden heisst, sich selbst mit einem Ort zu verbinden

Wir sind als Menschen einer ständigen Entwicklung ausgesetzt und ebenso klar ist, dass sich unsere Wünsche und Anforderungen ans Leben damit auch verändern. Da sind grosse offensichtliche Veränderungen wie Familienzuwachs oder wenn die Kinder grösser werden und die alte Wohnung nicht mehr passt. Oder wenn man in einer Beziehung steht und aus zwei Wohnungen eine werden soll. Oder gar wenn der Nachwuchs ein eigens Heim schafft und der Platz eine neue Widmung bekommen soll. Ganz zu schweigen, wenn widrige – wie beispielsweise politische oder gesellschaftliche Umstände Menschen zwingen ihr Heim zu verlassen. Die Gründe sind wahrlich viele.

Gleichermassen  wichtig sind aber die inneren Motivationen warum wir wie und wo wohnen. Wir leben in einer anderen Zeit als die Generationen vor uns. Wurzeln lassen sich schwerer finden, denn das Angebot und die Möglichkeiten sich zu verändern sind schier unendlich. Das Gefühl stets nach etwas besserem zu suchen bringt eine gewisse Rastlosigkeit mit sich; Darin ruht auch eine Gefahr sich selbst vor Veränderungen nur zu verlieren. Und das trifft sicherlich nicht nur beim Wohnen zu… Da ist es ganz gewiss schwieriger sich für einen Ort zu entscheiden, an dem man ein Leben lang oder zumindestens sehr lange bleibt. Und letztlich glaube ich, dass diese Beständigkeit, so wie sie unsere Eltern und Grosseltern hatten, heute nicht mehr en vogue ist.

 

Die Wohnung als Spiegel meines Lebens

Das Fengshui sagt, „deine Wohnung spiegelt Dein Leben wieder“. „Zeig mir wie du wohnst und ich sage Dir wer Du bist“ oder „Man lebt so, wie man wohnt – man wohnt so, wie man lebt“ könnte man auch sagen. Ganz gleich owelcher Gedanke einen anspricht, es hat was für sich. Von der Wahl des Wohnortes, über den Stil der Wohnung bis hin zum kleinsten Detail der Möbel und Einrichtung, letztlich verrät alles einen Menge über unseren Charakter und über das Leben, das wir führen.

Sind wir viel zu Hause oder reisen wir viel, leben wir überwiegend zurückgezogen mit grossem privaten Anteil, oder eher öffentlich mit einem grossen Bereich, der für Freunde und Besucher zur Verfügung steht. Sind die Türen in meiner Wohnung immer geschlossen oder sind alle Bereiche einsichtig und offen begehbar. Habe ich eine offene Küche, so sagt man in Asien, trägt man die Gefühle offen nach aussen und die Gefahr emotional ausgebeutet zu werden ist groß. Liegt der Schwerpunkt in diesem Raum mit beispielsweise einem Ess- und Wohnbereich, so wird dieser zum zentralen Bereich der Wohnung und damit des Lebens. Eine Tatsache, die schon im antiken Griechenland üblich war. Wichtig ist es, in allen Bereichen der Wohnung Ordnung zu halten, alle Plätze des Heims zu be.leben und mit Licht zu erfüllen. Bereiche, die man versteckt oder nicht belebt sind Bereiche des Lebens ,die wir als blinde Flecke mit uns tragen.

 

 

 

Heimat finden, ein Prozess der Energien

Ein Umzug bedeutet immer Abschied und Neuanfang. Trotz allen positiven Aspekten, kann Trennung schmerzvoll sein. Die Psychologie nennt hier ein Erregungsniveau, das nur einer aus fünf Menschen bewusst auf hoch hält. Ein Bewusstsein schaffen in allem was man tut und vor allem eine gesunde Verbindung zu seinen Wünschen und Bedürfnissen hilft hier dieses Level aufrecht zu halten. Die Neugier auf etwas Neues lässt Glückshormone freisetzen und so kann jeder Neuanfang ein unheimlicher Motor sein.

Neuanfang, bedeutet nicht, dass Altes schlecht ist. Es heisst, dass es Zeit geworden ist die nächste Ebene zu erklimmen, Neues zu erleben seine persönliche Entwicklung voran zu treiben, neue Herausforderungen anzunehmen und die nächste Etage zu besteigen. Eine neue Wohnung heisst auch unbekannte Energien zu entwickeln, ein neuartiges Wohlbefinden zu erleben, Geborgenheit erneut zu erfahren. Neu anzufangen, heisst auch kreative Kraft frei zu setzen. Das beginnt natürlich schon beim einrichten, aber auch wenn man schon drin lebt

Ich nähere mich meiner neuen Wohnheimat auf unterschiedlicher Weise. Für mich ist es wichtig den Ort zu er.fassen an dem ich mich niederlasse, die Energie zu spüren und auch zu wissen, was dieser Ort schon erlebt hat. Ich recherchiere den Namen und die Geschichte der Gasse und auch das Haus hat immer eine Menge zu erzählen. Der Prüfer all dieser Fakten ist immer der Bauch und das Herz. Interessiert die Geschichte erfahren und spüren, ob man diese fortsetzen möchte.

 

Heimat finden

 

Für jeden von uns ist das wo anders. Ein Ort, wo man sich verbunden fühlt. Mit dem Boden, der Luft , den Farben, den Gerüchen, dem Licht, der Energie einfach mit allem.Es ist als würden wir andocken und plötzlich – ohne, dass wir uns das erklären können, alles im Fluss kommt.Es ist da, wo wir einfach ankommen, all der Stress verfliegt, innere Ruhe einkehrt und wir wie von Zauberhand zu Lächeln beginnen… Beginnen tut das zu Hause, im eigenen Heim, in der richtigen Stadt, im richtigen Land…

 

Wer noch neugierig ist, hier gibt es mehr zu lesen… Hier passiert lebenimleben  auch…